Feuersalamander läuft auf Waldboden

Nationalpark Kellerwald-Edersee

Erneut tote Feuersalamander im Nationalpark entdeckt

Tödlicher Hautpilz Bsal breitet sich im Schutzgebiet aus – Hinweise für Besucherinnen und Besucher zum Schutz der Tiere

Bad Wildungen. Die Nationalparkverwaltung hat in den vergangenen Tagen ein erhöhtes Aufkommen an verendeten Feuersalamandern im Schutzgebiet festgestellt. Die zahlreichen toten Tiere konzentrierten sich entlang eines Rad- und Wanderwegs im westlichen Teil des Nationalparks und sind am Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) verendet.

Die Schwanzlurche wurden zur Beprobung an die Arbeitsgruppe des Artenschutzprojekts Feuersalamander in Hessen des Instituts für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen weitergeleitet und dort auf Pilzsporen untersucht. Seit dieser Woche besteht die Gewissheit, dass die Todesursache der vermutlich aus Asien eingeschleppte Hautpilz Bsal ist, der im Nationalpark Kellerwald-Edersee erstmals im vergangenen Herbst an einem toten Feuersalamander nachgewiesen wurde. Bsal, auch Salamanderpest genannt, ist für heimische Feuersalamander tödlich und auch für andere Arten der Schwanzlurche bedrohlich.

Die Feuersalamander ziehen sich während der kalten Jahreszeit oftmals gemeinsam in Höhlen oder Stollen zurück. Ist eines der Tiere mit den Pilzsporen infiziert, überträgt sich Bsal rasant von Tier zu Tier. „Nachdem die Salamanderpest im vergangenen November im Nationalpark bestätigt wurde, haben wir bereits mit einem vermehrten Aufkommen toter Feuersalamander in diesem Frühjahr rechnen müssen“, erläutert Nathalie Walz, Mitarbeiterin der Forschungsabteilung im Nationalpark. „Wir versuchen nun, das Vordringen des Hautpilzes in die Kernzone des Nationalparks zu verhindern, in der Hoffnung, dass einzelne Populationen des Feuersalamanders dort geschützt überleben können. Dazu kann jede und jeder Einzelne beitragen“, so Walz.

Die Nationalparkverwaltung weist die Öffentlichkeit darauf hin, auf den ausgewiesenen Wander- und Radwegen zu bleiben und Hunde stets an der Leine zu führen. Außerdem sollten Hunde von Bächen, Uferbereichen und Tümpeln ferngehalten werden. Damit Sporen des Pilzes nicht aus dem Nationalpark in andere, bislang unbelastete Gebiete verschleppt werden, sollte der Dreck von Schuhen und Fahrradreifen nach dem Nationalparkbesuch gründlich entfernt und die Schuhe zwischendurch warm und trocken gelagert werden. Zusätzlich wird die Nationalparkverwaltung in den kommenden Wochen in ihren Einrichtungen und an den Nationalparkausgängen südlich des Edersees Desinfektionsangebote schaffen. Sollten Sie Feuersalamander oder Totfunde sichten, bitten wir Sie diese unter nachfolgender Webseite bestenfalls mit Angabe der Koordinaten zu melden: http://www.feuersalamander-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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