Großer Baum wurzelt tief in einen steilen Hang

Urwaldrelikte des Nationalparks

Urwaldinseln im Nationalpark Kellerwald-Edersee

An den steilen, teils schwer zugänglichen Felshängen des Eder-Durchbruchtals sind Relikte urwaldähnlicher Waldinseln versteckt. Diese besonderen und seltenen Lebensräume können nur dort existieren, wo der Mensch nie eingegriffen hat. Sie bilden letzte Rückzugsorte hoch seltener und spezialisierter Insekten - den sogenannten Urwaldreliktarten.
Im Nationalpark Kellerwald-Edersee lassen sich entlang des Urwaldsteigs diese Naturschätze bewundern.

Urwaldreliktarten

34 Urwaldreliktarten sind Zeugen für die Urwaldstrukturen im Nationalpark. Zu ihnen zählen zum Beispiel der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus) oder der Eremit (Osmoderma eremita). Sie alle haben hohe Ansprüche an ihre Lebensräume. Sie leben unter anderem im Mulm dicker, abgestorbener Bäume, im Stammbereich alter Eichen, in dicken Buchen, in die zuvor ein Schwarzspecht Baumhöhlen gehämmert hat. Aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität müssen diese sehr speziellen Habitate ohne Unterbrechung in einer relativ hohen Dichte im nahen Umkreis vorkommen, um das Überleben dieser Art zu sichern und können daher als Indiz für Urwaldstrukturen herangezogen werden. Mit dieser hohen Anzahl an Urwaldzeigern zählt der Nationalpark Kellerwald-Edersee zu einem bundesweiten Urwaldkäfer-Hotspot.

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