Infoveranstaltung

Nationalpark Kellerwald-Edersee

Nationalpark-Region steht hinter einem gemeinsamen Feuersalamander-Schutz

Nationalpark informiert knapp 60 Akteure zur Bedrohung des Schwanzlurchs durch tödlichen Hautpilz

Bad Wildungen. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee lud am vergangenen Freitag, 28. Februar in das Nationalparkamt ein, um über die Bedrohung des Feuersalamanders im Schutzgebiet und mögliche Schutzmaßnahmen in der Region zu informieren. Der Einladung folgten rund 60 Flächenverantwortliche und Personen die haupt- oder ehrenamtlich Schutzgebiete in der Region Kellerwald-Edersee betreuen.

Das Ziel der Informationsveranstaltung bestand darin, die Region Kellerwald-Edersee für die Bedrohung und mögliche Schutzmaßnahmen des Schwanzlurchs zu sensibilisieren. Durch die Zusammenarbeit der angrenzenden Städte und Kommunen, der Forstwirtschaft, der Partnerbetriebe, ehrenamtlicher Naturpark- und Nationalparkführern oder den örtlichen Naturschutzverbänden soll eine Verschleppung des tödlichen Hautpilzes in unbelastete Gebiete der Region verhindert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschungsabteilung des Nationalparks, sowie der durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) finanzierte Arbeitsgruppe des Artenschutzprojekts Feuersalamander in Hessen des Instituts für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen erörterten dazu umfassend die Biologie des Schwanzlurchs und gingen auf seine akute Bedrohung durch Bsal ein.

„Die Lage für unsere beliebten Schwanzlurche ist sehr ernst. Umso mehr freuen wir uns, dass unser Angebot so breit angenommen wurde und offenbar eine hohe Bereitschaft besteht, sich hier in der Region gemeinsam für den Schutz unserer Feuersalamander zu engagieren“, sagt Nathalie Walz, Mitarbeiterin der Forschungsabteilung des Nationalparks.

In der Schulung ist deutlich geworden, wie wichtig das Melden von lebenden wie toten Feuersalamandern über das hessische Meldeportal ist, um einen Überblick über den derzeitigen Verbreitungsstand des Hautpilzes zu gewinnen. Laut der Referentinnen und Referenten gilt der Mensch weiterhin als größter Überträger des Pilzes, sodass das Reinigen der Wanderschuhe und Fahrradreifen nach dem Waldbesuch, sowie das Sensibilisieren der Öffentlichkeit die zentralen Handlungsempfehlungen darstellen.

Anlass war der Fund von rund 150 verendeten Feuersalamandern im vergangenen Monat, die nachweislich durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) getötet wurden. Die zahlreichen toten Tiere konzentrierten sich entlang eines Rad- und Wanderwegs im westlichen Teil des Nationalparks. Die Feuersalamander ziehen sich während der kalten Jahreszeit oftmals gemeinsam in Höhlen oder Stollen zurück. Ist eines der Tiere mit den Pilzsporen infiziert, überträgt sich Bsal rasant von Tier zu Tier.

Vor diesem ernsten Hintergrund weist die Nationalparkverwaltung die Öffentlichkeit darauf hin, sich innerhalb des Schutzgebiets auf den ausgewiesenen Wander- und Radwegen zu bewegen und Hunde stets an der Leine zu führen. Außerdem sollten Hunde von Bächen, Uferbereichen und Tümpeln ferngehalten werden. Sollten Sie Feuersalamander oder Totfunde sichten, bitten wir Sie diese unter nachfolgender Webseite bestenfalls mit Angabe der Koordinaten zu melden: http://www.feuersalamander-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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