Edertal-Hemfurth. Es summt wieder im WildtierPark Edersee: Pünktlich zum Weltbienentag am 20. Mai ist am gestrigen Dienstag ein neues Bienenvolk in den sogenannten Schiffer-Tree eingezogen. Der Schiffer-Tree ist eine Baumhöhlensimulation und gilt als Abbild eines artgerechten Lebensraumes von Wildbienen. Darin können Bienen ihre Waben bauen, wie es ihnen beliebt. Für die Besucherinnen und Besucher des WildtierParks Edersee ergeben sich dabei spannende Einblicke: Durch ein transparentes Schaufenster im Schiffer-Tree können sie die Bienen beim Bau der ganz individuellen Wabenstruktur beobachten. „Wabenbau kostet viel Energie“, erklärt Jörg Roth, der Imker, der das neue Bienenvolk in den Schiffer-Tree eingesetzt hat. „Für jedes Kilogramm Wachs brauchen Bienen sechs Kilogramm Futter.“ Das Nahrungsangebot für die Bienen ist somit von existentieller Bedeutung für ihren Fortbestand. Das Bienenvolk, das im vergangenen Jahr in den Schiffer-Tree eingezogen war, hatte vermutlich nicht genügend Futter sammeln können, um ihren hohen Energiebedarf zu decken. Die Varroamilbe, ein Parasit, der nur in Bienenstöcken, auf Bienen und deren Larven vorkommt, nistete sich zudem im Schiffer-Tree ein, sodass das Bienenvolk den Winter leider nicht überstanden hat. Ein natürlicher Prozess, der sich bei Wildbienen in freier Wildbahn leider auch so ereignen kann. Das neu eingezogene Bienenvolk soll sich möglichst langfristig im WildtierPark etablieren. „Im Idealfall gelingt es, dass die alte Bienenkönigin mit einer Hälfte des Bienenvolkes ausschwärmen wird und die jüngere Bienenkönigin mit der anderen Hälfte im Schiffer-Tree bleiben wird“, sagt Roth. Dann sei der Fortbestand gesichert.