Binnen kürzester Zeit ist die bekannte Vielfalt im Nationalpark Kellerwald-Edersee von 8.500 auf rund 11.000 Arten gewachsen. Es sind zahlreiche Arten durch das Erweiterungsgebiet des Nationalparks nördlich und östlich des Edersees hinzugekommen. Doch dies ist nicht der alleinige Grund für den sprunghaften Anstieg. Neue genetische Forschungsmethoden ermöglichen eine umfassende Bestimmung vieler bislang unbekannter Arten.
Unter den neuen Arten sind auch einige besondere Funde. So hat der externe Forscher Werner Haaß im April während seiner Monitoring-Arbeiten das Bauchneunauge im Banfebachsystem nachgewiesen. Das Vorkommen dieser Art weist auf eine sehr gute Wasserqualität hin.
Außerdem konnte mit Halidays Eckhals-Zwergkäfer die 34. Urwaldreliktart im Nationalpark Kellerwald-Edersee nachgewiesen werden. Die sogenannten Urwaldreliktarten und gelten als Indikator für besonders ursprüngliche Wälder mit urwaldähnlichen Lebensraumbedingungen. Ihr Vorkommen kann als Indiz für Urwaldstrukturen von höchster Güte herangezogen werden. Mit dieser hohen Anzahl an Urwaldzeigern zählt der Nationalpark Kellerwald-Edersee zu einem bundesweiten Urwaldkäfer-Hotspot.