Alter Baum mit bizarrer Wuchsform

Spannende Baumuntersuchungen

Ein Forscherteam aus Prag untersuchte in einem ersten Erkundungsbesuch Anfang März das Alter der Uralt-Eichen und -Buchen an den naturnahen Waldhängen im Nationalpark. Die renommierten tschechischen Dendrochronologen um Martin Dusatko waren äußerst beeindruckt von der Standortvielfalt, der Naturnähe und den bizarren Extremen der Naturwälder und Trockenstandorte an den Ederseesteilhängen. Die Altersbestimmungen an den ältesten und urigsten Baumindividuen gestalteten sich allerdings schwierig, da nahezu alle Exemplare innen hohl sind. An drei Geländetagen wurden insgesamt 96 Proben entnommen, und anschließend durch die Experten ausgewertet.

Mittlerweile liegen erste Ergebnisse der Untersuchungen vor. Die ältesten gesicherten Datierungen belaufen sich auf eine Eiche von 483 Jahren an der Mühlecke und eine Eiche an der Hünselburg mit 475 Jahren. Weitere 5 Eichen wurden noch älter geschätzt (ca. 670 Jahre an der Hünselburg, 600 Jahre und 2 x 550 Jahre an der Mühlecke und 525 Jahre am Hagenstein), wobei die Angaben jedoch nicht als wissenschaftlich gesichert gelten. Die meisten Messungen an der Kahlen Hardt waren nicht verwertbar, da zu viel von den Bohrkernen bedingt durch die Ausmorschung und Höhlung der Bäume fehlte. Somit kann also das Alter des wohl spektakulärsten Baumbestandes bisher noch nicht abschätzen. Parallel laufen dort zudem genetische Analysen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt. Weitere Probennahmen, Spezialanalysen sowie Deutungen zu Standortskorrelationen, Wuchsformen und überregionalen Vergleichsflächen bzw. -werten sind angedacht. Entsprechend bleibt der Nationalpark in Kontakt mit Martin Dusatko und seinem Team und man kann auf die weiteren Untersuchungen und Auswertungen gespannt sein.

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