Personen füttern Rotwild

FÖJ im WildtierPark Edersee

In ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) engagieren sich junge Menschen für die Natur und Umwelt. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee bietet jährlich mehrere FÖJ-Stellen mit unterschiedlichen Einsatzbereichen an.

Doch was erwartet die Teilnehmenden im Nationalpark? Bei den FÖJler*innen im WildtierPark Edersee wurde genauer nachgefragt - sie gehen in einem Q&A auf die wichtigsten Fragen zum ökologischen Berufsbildungsjahr ein.

Unsere Aufgaben sind echt vielfältig. Wir kümmern uns um die Gehege, halten sie sauber, füttern die Tiere und füllen das Wasser auf. Dabei prüfen wir auch, ob alle Tiere da und gesund sind.
Außerdem bereiten wir für einige der Tiere das Futter selbst zu oder verräumen das Futter ins Lager.
Wenn der Tierarzt kommt, dann sind wir mit dabei und helfen die Tiere einzufangen.
Wir unterstützen, wenn Zäune kontrolliert oder repariert werden und helfen den Handwerker*innen oder unserer Zimmerin aus. Und zu guter Letzt pflegen wir die Außenanlagen und sammeln Müll ein.

In viele der Gehege gehen wir allein rein und kommen sehr nah an die Tiere ran. Das ist natürlich von Art zu Art und von Tier zu Tier unterschiedlich. Manche Tiere sind sehr zutraulich, z.B. die Schafe, Wildpferde und Ziegen. In dem Fall ist es sogar erwünscht, dass wir uns selbstständig um die Tiere kümmern. Natürlich immer in Absprache mit den Tierpfleger*innen.
In das Wolfs- oder Wildschweingehege gehen wir nur mit Begleitung. Die Wisente und Luchse sind für uns tabu.

Das kommt selten vor. Wir checken unsere E-Mails und schreiben unsere Stundenzettel. Für das FÖJ-Projekt müssen wir dann etwas häufiger an den Rechner. Außerdem bekommen wir von unserer Tierpflegerin Unterricht zu den verschiedenen Tierarten.

In jedem FÖJ muss ein FÖJ-Projekt erarbeitet werden. Das soll etwas sein, was der Einsatzstelle einen Nutzen bringt. Josina möchte gern neue Hütten für die Luchse bauen und Constanze wird das Wildkatzen-Gehege aufwerten, indem sie Kletter- und Versteckmöglichkeiten anlegt. Die Projektplanung wird vorher bei der Einsatzstelle eingereicht.

Wir haben feste Arbeitszeiten, starten um 7 Uhr und machen um 16 Uhr Feierabend. Freitags arbeiten wir bis 14 Uhr. Im Winter können die Zeiten variieren. Außerdem haben wir pro Jahr 26 Tage Urlaub.

Wir hatten beide nach dem Schulabschluss noch keine Idee, wie es weitergehen soll. Studium oder Ausbildung? Da gibt es so viele Möglichkeiten. Ein FSJ oder ein FÖJ helfen, um sich zu orientieren.

Wir wollten beide gern eng mit Tieren zusammenarbeiten, also kamen ein Zoo oder ein Tierpark in Frage. Josina wollte gern raus aus Berlin, neue Erfahrungen sammeln, neue Leute und eine andere Gegend kennenlernen.

Alle Arbeiten die Kraft erfordern, waren am Anfang eine Herausforderung. Z.B. volle Wasserkanister tragen oder Silage transportieren. Aber mit der Zeit bekommt man immer mehr Kraft und dann wird es leichter.
Am meisten Spaß macht uns natürlich die direkte Arbeit mit den Tieren und der Unterricht mit der Tierpflegerin. Unkraut entfernen (vor allem an den Zäunen) ist nicht unbedingt unsere Lieblingsaufgabe.

Man sollte keine Berührungsängste mit Tieren, Tiergerüchen und ihren Hinterlassenschaften haben. Außerdem sind Grundkenntnisse über einige der Tierarten hilfreich, um ihr Verhalten ein bisschen einschätzen zu können. Ein Führerschein ist auch vorteilhaft. Und die Bereitschaft, bei Wind und Wetter im Freien zu arbeiten.

Das erste Mal allein zu wohnen, selbstständig zu sein und auf viele neue Menschen zu treffen, sorgte auf jeden Fall dafür, dass wir selbstbewusster wurden. In die Arbeitswelt zu schnuppern, Teil eines Teams zu sein und teilweise auch körperlich an seine Grenzen zu kommen sind Erfahrungen, die uns keiner mehr nimmt. Deswegen können wir sagen: ja, das FÖJ hat unser Leben bereichert.